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Jahrzehnteschnell
60 Gedichte aus 30 Jahren

Die Lyrik ist ein Gegenpol zu unserer oberflächlichen, schnelllebigen Welt. In diesem Band sind 60 Gedichte von Georg Bydlinski versammelt, die einen chronologischen Querschnitt durch 30 Jahre bieten.

Neben einer Auswahl aus allen bisher erschienenen Lyrikbänden des Autors sind sieben Gedichte aus den Jahren 2006 bis 2009 hier erstmals in Buchform veröffentlicht. Gemeinsam mit dem nach inhaltlichen Kriterien gegliederten Auswahlband Zimmer aus Licht (1999) bietet "Jahrzehnteschnell" einen guten Überblick über die lyrischen Arbeiten von Georg Bydlinski; zwischen diesen beiden Titeln gibt es keinerlei textliche Überschneidungen.

Das neue Buch bietet sich wegen des günstigen Preises auch als Klassenlektüre in der Gymnasialoberstufe an.

Die Sammlung „Jahrzehnteschnell“ zeichnet eine Entwicklung nach, die von Anfang an durch unaufdringliche Bildkraft und Genauigkeit gekennzeichnet ist und den Gedanken und Erfahrungen der Leser/innen Raum lässt.

Rezensionen

Podium

Der Lebensinhalt eines Schriftstellers ist das Notierte. Der Gehalt des Notierten weist den Schriftsteller aus. Auf Georg Bydlinskis minimierte Beobachtungen folgt meist eine verdichtete Reflexion, oft mit persönlicher Schlussfolgerung. Diese Gedichte sind Notizen nach innen. In der dreißig Jahre umfassenden Auswahl gibt es kaum eine Abweichung von der grundlegenden Struktur: Erlebnis und seine Verarbeitung durch den Autor. Trotzdem ist nichts vorhersehbar. Denn Bydlinski registriert und empfindet nicht vorhersehbar. Er beschäftigt sich immer mit Details: einem Schatten auf dem Schnee, einem Geräusch, einer Farbe, einer Bewegung. Was Georg Bydlinski in seinen Gedichten anfasst, beschreibt die Welt, wie sie da ist. Nicht nur für ihn.

Literarisches Österreich

Georg Bydlinski ist ein geduldiger Beobachter, seine Gedichte sind ein Ruhepol in unserer schnelllebigen Zeit. Hier wird nicht gehastet, kein moralischer Fingerzeig belastet das Leseerlebnis. Eine wohltuende, behutsame Auswahl an Gedichten aus 30 Jahren, die in keiner Lyriksammlung fehlen sollte.

Siehe auch: Jahrzehnteschnell (pdf) – Christian Teissl über Georg Bydlinskis Lyrikband "Jahrzehnteschnell" und sein Gesamtwerk in: "Literarisches Österreich" (Zeitschrift des Österreichischen Schriftstellerverbandes, Wien, Nr. 2/2009) und auf poetenladen.de

biblio.at

Lyrik aus dreißig Jahren ist mehr als ein biographischer Längsschnitt, mehr als die Überprüfung einer Lyrik-Theorie, Lyrik aus dreißig Jahren umfasst letztlich ein ganzes Leben. Die Gucklöcher mögen sich im Laufe der Zeit verändert haben, der Blick wird ruhiger und konzentrierter, zumal sich im reifen Blick die Ränder von selbst ausblenden. Das lyrische Ich lässt mit der Zeit jeglichen Schnickschnack fahren und konzentriert sich auf den poetischen Punkt, der den Dingen innewohnt. Das Arrangement besteht aus Reduktion.

Georg Bydlinskis entschleunigte Lyrik lässt den Leser langsam werden in der Erinnerung, man sucht sich seine eigenen Haltepunkte in den letzten dreißig Jahren und greift vielleicht ins Leere, wenn man ein paar Jahre lang nicht sorgfältig war. Denn Georg Bydlinski ist vor allem eines: sorgfältig gegenüber der Gegenwart, der Erinnerung, der Poesie!

Leseprobe

Tiefe Wurzeln

Baum
dicker Stamm abgeknickt
knapp über dem Boden

schräg über den schmalen
Waldweg wachsend
als wolle er

jahrzehnteschnell
irgendwo
hin

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