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Warten auf Gustav

Erzählung für Kinder mit Farbillustrationen von Barbara Nascimbeni

Für Kinder ab 5 Jahren – zum Vorlesen und Selberlesen

"Der Glutz hat eine grandiose Idee: Was, wenn er den anderen Tieren vorgaukelt, dass es Gustav gibt? Dass Gustav sehr gefräßig ist? Dass man ihm viele, viele gute Sachen herbeischaffen muss, weil er ansonsten sehr, sehr böse wird? Gedacht, getan: Während die Tiere schlotternd im Dickicht hocken, schlägt der Glutz sich den Bauch voll. Ohne zu bedenken, dass seine grandiose Idee ihm zwar zu Überfluss verhilft, dass aber in den Mägen der Tiere der Hunger zu rumoren beginnt ...
Gier und Eigennutz, Solidarität und Mitgefühl: Die Parabel von Gustav macht Kindern zutiefst menschliche, zugleich hochaktuelle gesellschaftspolitische Themen begreifbar. – Eine Bilderbuchparabel voll hintergründigem Humor." (Verlagsvorschau)

Das Zusammenspiel von Text und durchgehender Illustration ist für dieses Buch besonders prägend. Direkt und farbenfroh gestaltete Barbara Nascimbeni Bilder voll Poesie und Einfühlsamkeit, die die Geschichte ergänzen und sie auf ihre Weise weitererzählen.

Andere Ausgaben

Das Goethe-Institut fördert Übersetzungen aus dem Deutschen mit der Plattform Litrix.de. Im Oktober 2011 hat die Jury dafür Warten auf Gustav ausgewählt; es wird nun eine englische und eine russische Probeübersetzung in Auftrag gegeben und das Buch wird ausländischen Verlagen zur Übersetzung empfohlen.

Rezensionen

»Nürnberger Zeitung«

"Warten auf Gustav" ist dank der fantasievollen Zeichnungen von Barbara Nascimbeni und Georg Bydlinskis netter Geschichte vom hungrigen Fantasiewesen einmal mehr eine erfrischend andere Kinderlektüre aus dem österreichischen Residenz Verlag.
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»ekz bibliotheksservice«

Der österreichische Dichter G. Bydlinski erzählt hier pointiert eine pädagogisch angehauchte Geschichte über das soziale Miteinander.
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»ARGE Jugendliteratur und Medien der GEW«

"Warten auf Gustav" ist ein gelungenes Vorlese- und Selbstlesebuch für Grundschulkinder. Die inhaltlich anspruchsvolle Geschichte regt zum Nachdenken an, indem gesellschaftliche Verhaltensweisen widergespiegelt werden: Gier und Eigennutz, Mitgefühl und Teilen, schlechtes Gewissen und Reue, Verzeihen - all diese Themen findet man in dem Buch.
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Die kleine Geschichte der sympathischen Wald- und Haustiere greift ein bekanntes Muster auf. Ein Einzelner nutzt die Gutgläubigkeit der anderen aus, um mit Hilfe von Angst und Schrecken sich selbst zu bereichern. Doch Georg Bydlinski ist Optimist, seine Geschichte geht gut aus.
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Leseprobe

Der Glutz rieb sich die Hände.
Er grinste voll Vergnügen.
Sein Bauch gluckerte halbhungrig,
aber der Glutz wusste,
es würde nicht mehr lang dauern.
"Feld oder Garten, Teich oder Wald –
womit fange ich diesmal an?",
fragte er sich.
Er kratzte sich am Kopf,
zog ein Ohr lang
und ließ es wieder zurückschnalzen.
"Wald", antwortete er sich selber,
"heute beginne ich mit dem Wald!"
Der Glutz setzte sich auf sein rotes Fahrrad,
und strampelte los, Richtung Wald.

Auf der großen Waldwiese saßen
Nutschinjo, Siebenhonig und Kletter-Klupp.
Sie spielten Schach mit Zapfen und Steinen.
Das heißt, Nutschinjo spielte gegen Siebenhonig
und Kletter-Klupp schaute zu.
Da raste der Glutz heran, klingelte laut,
ließ das Rad ins Gras fallen und rief:
"Ihr wisst ja, heute Nacht ist Vollmond.
Gustav kommt immer bei Vollmond.
Bereitet für Gustav köstliche Sachen –
sonst vergeht uns allen das Lachen!"
Dabei schaute der Glutz besorgt drein
und ein klein wenig ängstlich.
Die drei Waldbewohner dachten,
er fürchte sich mit ihnen.
Sie stellten sich Gustav vor –
riesengroß und stark und zornig,
wenn er nicht genug zu essen bekam.
Sogleich ließen sie das Schachspiel stehen
und gingen Nahrung suchen.
Nutschinjo grub im Waldboden nach Trüffeln
und brachte sie herbei.
Siebenhonig holte Honigwaben von den wilden Bienen,
und Kletter-Klupp plünderte seinen Nuss-Vorrat.
In der Mitte der Wiese bereiteten sie alles
fein säuberlich für Gustav vor.
Dann flüchteten die drei ins Dickicht.
Der Glutz war lang schon weitergeradelt …

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